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Allgemein:
ich bin kein Materialfreak, ich
kann nicht sämtliche Hohlfasern aufzählen und
auch nicht auswendig Goretexlaminat-Quartett spielen.
Mich interessiert bei Schlafsäcken nur ihr Gewicht,
ihr Preis, ihre Größe und von welcher Temperatur an
es ungemütlich wird. Solange die Füllung nicht
riecht und/oder gegen geltende Gesetze verstößt,
kann sie sein was immer sie will- okay, ich sollte auch
keine Hautirritationen vom drinne liegen bekommen).
Ach so, und dann sollte man vielleicht noch dazu schreiben,
dass ich nicht irre klein und irre dünn bin, ergo macht
mir Kälte jetzt auch nicht sofort was aus, dank körpereigener
Isolationsschichten. Isomatten
werden weiter unten ebenfalls besprochen.
Schlafsäcke
Sommer:
EASY GOING 205 Nordisk
Sehr kleiner Kunstfaserschlafsack, ab 7 Grad wird es
etwas ungemütlicher, dafür nimmt er aber mit seinen vier Litern
nicht viel Platz weg. Angeschafft ca 1998. Seit 2005 in
Rente, wird aber noch als Schlafsack für alles im Winter
verwendet. Wiegt meines Erachtens so um die 800 Gramm. Für Radtouren
im Sommer bestimmt keine schlechte Idee.
Easy
Rider
The North Face
Der Nachfolger, wiegt ein wenig mehr als sein Vorgänger
(ca. 1,2 kg) und hat keine Kapuze. Ist unkomprimiert
fast doppelt so groß, hält dafür aber bis
sehr knapp unter null alles bis auf die Birne warm. Da ich
aber fast immer eine kleine Sturmmaske dabei habe
- ja auch im Sommer- verwende ich die nachts als Kopfwarmhalter.
Und man kann so ihn einfacher mit fremden Schlafsäcken
verschwestern, ohne dass einer die Kapuze im Gesicht hat.
Herbst/Frühling:
Navajo Vaude
Mein erster Schlafsack, nun er ist mehr als durch, viel
zu schwer (1,5kg), isoliert auch nicht mehr besser als die
Sommerfreunde (muss hier auch ehrlich sagen, dass ich Vaude
eh nicht für ne gute Firma halte). Vermutlich war er
schon von Anfang an ein kleiner Fehlkauf, aber hey ich war jung
und hatte kein Geld.
Andererseits hat er mich ja viele Jahre treu begleitet und
über Tote soll man eh nichts Böses sagen. Und er war sogar mal im Winter dabei, in ihm habe ich eine wirklich schlimme Nacht bei -20° verbracht.
Dragon 500 Mountain Equipment
Meine neuste Errungenschaft: Einmal den langen für den Herren und den kurzen für die Dame. Praktischerweise auch noch mit gegengesetzten Reißverschlüssen, sodass es in kalten Nächten gemeinsam warm wird.
Der einzige Nachteil ist dann, dass oben im Kopfbereich ein großes Loch klafft. Wenn man die beiden zusammen gezippten Schlafsäcke noch mit zwei getrennte Kapuzen ausstatten könnte, wäre er perfekt. So muss man nun im Schlafen irgendwie das Kältetor zuhalten. Ansonsten hab ich meinen ersten Daunenschlafsack sehr liebgewonnen, er wiegt knapp über ein Kilo und ist auch bei minus fünf noch recht kuschelig, Daune ist wirklich viel wärmer als Kunstfaser.
Winter:
Tyin
Winter
Ajungilak
Den hat jedes Jahr irgendein Opfer ohne eigenen Winterschlafsack bekommen, und selbst bei – 42° wurde in darin überlebt, was allerdings ein Wunder ist. Ein großes sogar, da die Person noch nicht mal fror, ja ich war live dabei. Liebe Kinder macht dennoch dies nicht nach und kauft Euch von eurem Taschengeld eine Nummer härter. Wiegt in der kleinen Version 2,4 Kilo und bringt es bequem bestimmt auf -15 Grad. Nimmt genauso viel Platz weg wie 14 Kilo Wasser.
Tyin
Artic Ajungilak
hat bis jetzt fast immer gelangt, treuer Begleiter auf fast
allen Wintertouren. Bei -42 Grad in Unterhose (Modell Polartanga!)
drinne gepennt wie ein Baby. Mit 17 Litern und 2,8 Kilo
auch nicht viel größer/schwerer als sein kleiner
Bruder. Allerdings sieht man schon einen deutlichen Unterschied
zwischen den komprimierten Schlafsäcken!
Denali (heißt jetzt meines Erachtens
5 Seasons) Ajungilak
Keine Ahnung , ob man den braucht, ich brauch ihn jedenfalls nicht, der mittlere Ajungilak reicht mir zum Frieren aus. Wenn ich allerdings eine kleine Frau wäre
(von dem zugegebenermaßen weit entfernt bin) würde ich mir vielleicht überlegen, ob ich ihn mir nicht anschaffe. Wiegt gefühlte 3,6 Kilo und nimmt deutlich mehr Platz weg als seine Verwandten. Und hier noch ein Tipp: Wenn Euch ein Schlafsack und die Kälte zu groß sind, dann krempelt die Tüte im Fußbereich nach innen und bindet dann ein Stück weiter unten ein Band rum, so dass möglichst viel Isolierung und wenig Luft bei den Füßen ist.
Ultrapro
#40 Haglöfs
Im Prinzip absolut vergleichbar mit dem Arctic, in etwa gleich
groß, gleich schwer, nur halt von Haglöfs. Mir
scheint er allerdings ein klein wenig wärmer zu sein,
kann aber daran liegen, dass er noch nicht so viele Touren hinter
sich hat.
Micro-Fleece-Inlett Black
Bear
Schlägt zwar auch nochmal mit einem "gutem"
halben Kilo zu Buche, ist aber ein echter Luxusgewinn. Nie
wieder in einen arschkalten und tiefgefrorenen Schlafsack
kriechen! Außerdem füllt sich Fleece so wunderbar
flauschig an auf der Haut, da wird es einem auch im tiefsten
Winter ganz warm ums Herz.
Isomatten:
Thermarest
TAR
3/4 normal
Wie alle meine Thermarest-Isomatten
aus einer Zeit, als die Farben und Formen noch nicht für
Camping auf LSD gedacht waren. Für Sommertouren absolut
ausreichend. Die aktuelle 3/4 Version wiegt nur 370 Gramm,
ist also absolut empfehlenswert. Unter dem Kopf hat man eh ein Kissen (Schuhe, Kleidung, Rucksack) und den Beinen geht's
auch ohne Polsterung gut.
TAR
ganz normal
Die stinknormale Thermarest: Ich würde
sie nicht nochmal kaufen. Zu schwer und zu dünn.
TAR
breit und leicht
So leicht wie halt Thermarest-Matten
sind. Aber dafür schön dick. Für den Winter
optimal. Es sei denn, man will keine Thermarest
mitnehmen, was -siehe unten- noch optimaler ist) Dass Atemluft
in der Thermarest gefriert und irgendwas kaputt macht, ist
aber ein Gerücht und ganz ganz grober Unfug!!!
Allerdings hat mal ein Nachbau die Kälte nicht ausgehalten
und die Nähte, welche Ober- und Unterseite der Isomatte
aneinanderhalten habe sich verabschiedet. Die Matte war unflickbar,
im Zentimeterabstand befanden sich Löcher.
Exped:
Downmat
7
Meine neue Liebe, wiegt federleichte
720 Gramm, und hält den Podex bei weit unter -30 Grad
schön warm. Ist bequem, selbst für mich lieber-etwas-härter-Schläfer.
Nur das Aufpumpen nervt ein wenig. Da die Matte mit Daunen
gefüllt ist, darf man sie nicht einfach mit dem Mund aufblasen,
sondern pumpt sie mit Hilfe des Verpackungssacks auf.
Der Unterschied zu einer Thermarest ist sehr, sehr groß
und sehr spürbar. Die Wärme strahlt den an Rücken, wenn man drauf liegt. Sitzt man drauf, hängt sie
ein wenig durch. Eine dünne Schaumstoffmatte, Rettungsdecke
oder Zeltboden verhindern hier, dass es dem Hinterteil zu
kalt wird. Leider sind die Downmats sehr anfällig, echte "Expeditionsmatten" sehen anders aus.
Downmat
9
Das gleiche in noch wärmer,
das Modell also für die kleine Frau. Wiegt auch nur 920
Gramm.
Diverse:
Die Standard Schaumstoffmatte
Wie sie halt so ist: Unkapputbar,
ein halbes Kilo leicht und isoliert eher besser als eine Thermarest.
Ist allerdings nicht so bequem. Im Winter bestimmt nicht die
schlechteste Matte, Löcher in Downmats und Thermarest-Isomatten
suchen machen bei 30 Grad unter Null wenig Freude. Nimmt allerdings
mehr Platz weg als die luftgefüllten Kollegen.
Alumatte
Eine dünne Matte, bestehend aus
was Styroporähnlichem da mit Aluminium überzogen
wird. Wer es sich nicht vorstellen kann, klickt einfach hier.
Nehme ich gerne als Unterisomatte im Winterzelt, zwei Leute
teilen sich eine. Wiegt zwar auch stolze 450 Gramm, ist dafür
aber 1,2 Meter breit. Und effektiv, so muss man nicht immer
mit allen Körperteilen auf der Isomatte liegen, sondern
kann auch mal ein Bein herauslegen, ohne dass es gleich am
Boden festfriert. In unserem Winterzelt ist es ja
dank Ofen manchmal sogar so warm, dass man Bein zeigen kann,
ohne dass es danach abgenommen werden muss.
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